Eine Tanzgruppe junger Ballerinas studiert in einem abgelegenen k leinen Örtchen eine von Schauermärchen inspirierte Vorstellung ein. Unglücklicherweise leben im nahegelegenen Schloss die Gräfin Alda und ihr Diener Herman – ein in gegenseitiger Abhängigkeit lebendes Vampir-Paar. Herman schmeckt besonders das Blut junger F rauen, das ihn vom grässlichen Scheusal zum stattlichen Herren werden lässt – da kommt ihm die feminine Gesellschaft gerade recht. DIE GELIEBTE DES VAMPIRS (1960) ist eine frühe mediterrane Reaktion auf Christopher Lees britischen DRACULA (1958) und interessiert sich weniger für konstruktive Dialoge als vielmehr eine zunehmende Auflösung der organisierten Gemeinschaft durch den untoten Feind. Während die Hammer-Produktionen unterschwellig Sozialkritik übten, setzten die Italiener verstärkt auf nackte Haut. Polsellis Film zelebriert das Ballett, macht die Tänzerinnen für Zuschauer und Vampir zu attraktiven und zerbrechlichen Opfern. Er respektiert die Regeln des Vampirmythos in Bezug auf die Elemente des Blutes, Lichts und der Religion, verwebt diese jedoch mit einem „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“-Thema.
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